Neuwerk 2017

Ein Ritt durchs Wattenmeer kann viele Überraschungen bereit halten...

Ritt Sahlenburg-Neuwerk-Sahlenburg

Morgen geht es los, zu Pferd auf nach Sahlenburg und durchs Watt nach Neuwerk. Wir sind bei weitem nicht das erste Mal im Watt und auch nicht das erste Mal bis nach Neuwerk. Aber dieses Jahr ist der mittlere Priel tief geworfen, so dass selbst die Wattwagen nicht immer fahren. Und wir sind mit Ponies bzw. Kleinpferden, je nach Definition, unterwegs... Zum Glück ist für morgen +/- 0 angesagt, das heißt der Priel sollte gut zu schaffen sein. Sicherheitshalber starten wir mit den Wattwagen, wir wollen ja nicht Baden gehen. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Oh oh, nach einer erneuten Rückversichung über die Wasserstände, heisst es nun der Priel sei +20. Trotzdem steht alles auf go, O-Ton: wenn wir um viertel vor losreiten, passt das. Niedrigwasser ist zwei Stunden später... Zur Not drehenn wir um, auf dem Hinweg geht das ja 😀

Problemlos sind die Pferde auf den Anhänger gestiegen und nachdem wir die noch vergessenen Sachen eingpackt haben, ging es pünktlich um halb zwölf los. Zwei Stunden vor Niedrigwasser waren wir zusammen mit en nach Neuwerk zurück kehrenden Wattwagen im Watt. Beim ersten Priel benötigte Piri wie immer etwas Zuspruch, aber dann sind beide Pferde souverän vorwärts geschritten.

Auch den zweiten Priel meisterten unsere Pferde mit Barvour. Jedoch hatten wir Reiter ab da auch nasse Füße, bis zur Brust waren die Ponies im Wasser. Im lockeren Trab und Galopp ging es bei strahlendem Sonnenschein un einem angenehmen Wind bis nach Neuwerk.

 

Auf Neuwerk angekommen, brachten wir unsere Pferde erst einmal auf die Weide, wo sie sich auf das frische Gras stürzten als hätten sie tagelang nichts gefressen. Wir Menschen machten indes eine kleine Wattwanderung um die Insel, da der Wattwagen mit unseren Sachen und die der Pferde noch nicht angekommen war. Wohlgemerkt die Tasche der Pferde ist größer als die der Menschen!

 

Die Inseltrommel hat gezwitschert, dass eine Filmcrew auf der Insel sein soll, um einen Science Fiktion Film zu drehen. Angeblich soll ein internationales Casting stattfinden. Wir halten also fleißig die Augen offen. Bisher konnten wir die Filmcrew ausmachen und ein paar Touristen ausschliessen ( Socken mit Sandalen, das kann nur ein deutscher Touri sein).

 

 

 

Auf unserer Wattwanderung konnten wir nur kleine, lokale Sternchen des  Wattenmeeres ausfindig machen. Wobei manche so inkognito waren, dass wir immer noch keinen blassen Schimmer haben, um was für ein Tierchen es sich handeln könnte…

 

 

Vielleicht sind wir morgen auf unserer Watttour schlauer.

Und noch ein abendliches Highlight auf der Pferdeweide: ein Austernfischerei! Und Mamavogel kam auch prompt wieder zum Brüten, als wir vorbei waren.

Heute konnten wir mal was ganz Neues üben: den Start eines Hubschraubers. Die Ponies waren Weltklasse! Erst als der Hubschrauber über ihren Köpfen war, wurden sie ein bisschen nervös. Kühe finden sie jedoch immer noch unheimlicher...

Während die Pferde es sich auf ihrer Weide gut gehen ließen, sind wir Menschen auf Bernsteinsuche in Richtung Elbfahrkante gewandert. Auf unserem Weg begegneten wir sogar einem echten Star, auch bekannt als Seestern. Der kleine war auf dem Trockenen gelandet und da er noch lebte, wurde er postwendend wieder ins Meer befördert. 

Den Quallen erging es leider nicht so gut, die meisten auf unserem Weg waren schon tot und teilweise stark angefressen. 

Krebse in verschiedenen Größen sowie unbekanntes Getier begleitete unseren Weg.

Das Watt zeigte seine gesamten Facetten: von super schönen Sandbänken bis zu beinahe knietiefen Schlickfeldern war alles dabei.

Neben dem Seestern, war mein persönliches Highlight der tatsächliche Fund eines Bernsteins. Auch wenn die Ausbeute von zwei Einheimischen, die uns entgegen kamen, deutlich reichlicher ausfiel, ich bin mehr als zufrieden mit unserer Wattwanderung und freue mich nach den 17,9 km auf unser wohlverdientes Abendbrot.

Nach hochsommerlichem Feeling gestern, kommt heute der Sturm. Die Pferde scheint es wenig zu stören, die grasen friedlich weiter. Zum Glück ist der Sturm heute morgen und nicht heute Abend, wenn wir zurück reiten. Daumen gedrückt!

Nachdem das Gewittert vorbei gezogen war, wurde es wieder schwül-warm und wir entschlossen uns auf den Leuchtturm rauf zu klettern. Ganz klein konnten wir unserer Pferdchen ausmachen, die ältere Stute temporär mit Decke, da der starke Wind ihr mit den nassen Fell doch etwas zu schaffen machte.

Solange das Wasser noch da ist, sind wir über die Insel gewandert und konnten sogar einen Seehund sichten. Leider war er für ein Foto ohne Tele zu weit weg.

Zusammen mit dem ersten Wattwagen sind wir bei Wind und bewölktem Himmel gestartet. Da wir so früh los sind war noch relativ viel Wasser da, aber wegen dem angekündigten nachmittäglichen Gewitter, wollen wir nicht riskieren bei Gewitter im Watt zu reiten. Der tiefe Priel war zum Glück nicht tiefer als auf der Hintour und für unsere Ponies gut zu schaffen. Nach einem leckeren Fischbrötchen zum Abschied ging es dann, teilweise bei Gewitter nach Hause. 

Ach so, das Ei hat übrigens einen neuen, gefiederten Erdenbewohner entlassen ;-)

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